Von Frauen für Frauen – Bericht aus dem Arbeitskreis Frauen der AIDS-Hilfen in Baden-Württemberg
In der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Frauen arbeiten Vertreterinnen der lokalen Aidshilfen aus allen Bundesländern zusammen, um Frauenarbeit in Bereich HIV/Aids durch Austausch, Qualitätssicherung und Vernetzung effektiver zu gestalten. In größeren Abständen stellen Kolleginnen die Frauenarbeit vor Ort in einzelnen Regionen für unser Internetportal vor.
...es ist kurz vor 11 Uhr in der AIDS-Hilfe Karlsruhe. Im Veranstaltungsraum riecht es schon nach Kaffee und Leckereien, die Petra Axamit, Sozialarbeiterin und für die Arbeit mit positiven Frauen zuständig, bereits vorbereitet hat. Seit vielen Jahren findet der Arbeitskreis Frauen in den Räumen der AIDS-Hilfe Karlsruhe statt. „Ich mache das wirklich gern“ sagt sie, „manche Frauen haben eine längere Anreise und da ist es schön, gut anzukommen und in entspannter Atmosphäre lässt sich auch besser arbeiten!“
Frauen brauchen spezifische Angebote
Im Positionspapier von 1996 geht es um sexuelle Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Emanzipation, Antidiskriminierung und darum, dass Frauen mit HIV spezifische Angebote brauchen. „Wir haben damals gemerkt, dass für Frauen aus unterschiedlichen Gründen oft die Angebote der AIDS-Hilfen nicht passten, dass Frauen spezielle Angebote brauchen„ sagt Heidi Emling von der AIDS-Hilfe Heidelberg, die den Arbeitskreis Mitte der 1990er Jahre mit gegründet hat. Eines der ersten Ergebnisse damals war, dass ein Mal jährlich eine Wochenend-Freizeit nur für HIV-positive Frauen in Baden-Württemberg organisiert wurde. Das erste Treffen fand 1996 unter Heidi Emlings Leitung statt. Waren die Treffen damals noch eher themenorientiert mit vielen Fachvorträgen, so sind die Treffen heute mit Wellness- und Entspannungsangeboten eher etwas für die Seele und ein Atemschöpfen im oft schwierigen Alltag. Auch bieten solche Treffen Möglichkeiten, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Eine Kinderbetreuung gibt es nach wie vor. Elke Adler vom Verein Aids und Kinder Heidelberg ist immer mit von der Partie - sie ist ebenfalls schon lange im Arbeitskreis Frauen aktiv.
Es tut gut zu hören, dass man nicht allein ist
Neben der Organisation des Wochenendes für positive Frauen, dient der AK Frauen BaWü den teilnehmenden Kolleginnen aus den unterschiedlichen AIDS-Hilfen und Institutionen als Plattform, um sich auszutauschen, kollegial zu beraten etc. „Vor allem tut es unheimlich gut, zu hören, dass man nicht allein ist mit seinen alltäglichen Herausforderungen und man sich Tipps, Ideen und neue Anregungen holen kann“ so fasst es Dana Fichtner zusammen, die seit 2010 in der AIDS-Hilfe Stuttgart e.V. tätig ist. Immer wieder organisieren die Frauen des AK Fachvorträge zu bestimmten frauenspezifischen Themen und bildet sich dadurch weiter. Eine Frau des AK nimmt regelmässig an der Bundesarbeitsgemeinschaft Frauen der DAH als Vertreterin Baden-Württembergs teil.
Spezifische Angebote für Frauen mit HIV- das braucht es noch heute, da sind sich alle einig. Und deswegen wird der AK Frauen der AIDS-Hilfen in Baden-Württemberg weiterhin alles dafür tun, dass Frauen mit HIV kompetente Ansprechpartnerinnen für ihre Bedürfnisse haben. Wie in der gesamten AIDS-Arbeit hat auch die Arbeit im AK mit den Jahren eine andere Gewichtung bekommen: Es arbeiten mehr Frauen in AIDS-Hilfen und somit gelangen frauenspezifische Themen mehr in den Fokus.
(Bibiana Schölkopf)
Weitere Infos
Sie sind interessiert am Angebot der Aidshilfen? Sie brauchen mehr Infos, Anregungen und Tipps? Sehr gerne! Interessierte und Engagierte können sich gern melden bei:
Petra Axamit (Knotenfrau des AK)
AIDS-Hilfe Karlsruhe e.V.
AH Wilhelmstr. 14
76137 Karlsruhe
0721 / 35 48 16 -21
petra.axamit (at) aidshilfe-karlsruhe.de
Heidi Emling
AIDS-Hilfe Heidelberg e.V.
Elke Adler
AIDS und Kinder e.V. Baden-Württemberg
Gitta Rosenkranz
AIDS-Hilfe Tübingen-Reutlingen e.V.
Bibiana Schölkopf
AIDS-Hilfe Pforzheim e.V.
Jessica Gräber
AIDS-Hilfe Freiburg e.V.
Nathalie Deufel
SKF-Treff Freiburg
Dana Fichtner
AIDS-Hilfe Stuttgart e.V